Wetter + Klima Dingle Peninsula

Aus: Heinrich Böll, 'Irisches Tagebuch',

...Der Regen ist hier absolut, großartig und erschreckend. Diesen Regen schlechtes Wetter zu nennen ist so unangemessen, wie es unangemessen ist, den brennenden Sonnenschein schönes Wetter zu nennen.
Man kann diesen Regen schlechtes Wetter nennen, aber er ist es nicht. Er ist einfach Wetter, und Wetter ist Unwetter. Nachdrücklich erinnert er daran, daß sein Element das Wasser ist, fallendes Wasser. Und Wasser ist hart.
Und wieviel Wasser sammelt sich über viertausend Kilometer Ozean, Wasser, das sich freut, endlich Menschen, endlich festes Land erreicht zu haben, nachdem es so lange nur immer ins Wasser, nur in sich selbst fiel. Kann es dem Regen schließlich Spaß machen, nur immer ins Wasser zu fallen?
Gut ist es immer Kerzen, die Bibel und ein wenig Whiskey im Hause zu haben, wie Seeleute, die auf Sturm gefaßt sind; dazu ein Kartenspiel, Tabak, Stricknadeln und Wolle für die Frauen, denn der Sturm hat viel Atem, der Regen hat viel Wasser, und die Nacht ist lang.
... Wir standen auf; es war hell geworden, und im gleichen Augenblick war es ruhig draußen. Wind und Regen hatten sich entfernt, die Sonne kam über den Horizont, und ein großer Regenbogen stand über der See, so nah war er, daß wir ihn in Substanz zu sehen glaubten; so dünn, wie Seifenblasen sind, war die Haut des Regenbogens. Immer noch schaukelten Korken und Holzstücke auf der Pfütze, als wir die Treppe hinauf in die Schlafzimmer gingen...'

Aus: Heinrich Böll, 'Irisches Tagebuch',
(*am 21.12.1917, †am 16.7.1985)

IRLAND - VOM KLIMA VERWÖHNT
Irlands Klima ist das ganze Jahr über mild.
Hauptursache ist der warme Golfstrom, der seit Menschengedenken an der Süd und Südwestküste vorbeizieht.
Bedingt durch die nahezu überall gegenwärtige Meeresnähe wird es im Sommer nie schwülheiß, selten steigt das Thermometer über 24 Grad.
Im Mai, Juni und September, den trockensten Monaten, scheint die Sonne im Schnitt 5,5 Stunden am Tag, im Südosten noch länger.
Und abends können Sie den Tag länger genießen. Obwohl in Irland die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden müssen, ist es auf der Insel über anderthalb Stunden länger hell.
Einen Winter wie man ihn in Kontinentaleuropa gewohnt ist, gibt es bei den Iren nicht.
Es ist schon eine Zeitungsmeldung wert, sollte das Thermometer mal gegen O Grad sinken.

Deswegen kennen die Iren auch Schnee nur vom Hörensagen.
Dafür regnet es in Irland häufig, wahrscheinlich häufiger als auf dem Kontinent.
Allerdings sind diese Schauer, so wie in den Tropen, heftig, aber meist sehr kurz. Kommt Wind hinzu, kann es durchaus passieren, dass es in einer Stunde fünfmal regnet - und zehnmal die Sonne scheint.

Die positiven Aspekte sind phantastische Farbenspiele und Regenbögen, die immer wieder überraschen und begeistern!
Es lohnt sich also durchaus, auch außerhalb der Sommermonate in Irland Urlaub zu machen.

Daniel Göhde, Mittenwalderstr.62, 10961 Berlin, Fon: 0049 (0)30 859 65 524,  
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